Das griechische Experiment beenden
Die Linke warnt vor Verschärfung der Kürzungs-Pakete – Wirtschaft in Griechenland in Gefahr – Sozial benachteiligte Menschen leider an den Folgen der Finanzkrise
Berlin. 28. Juni 2011 (and). In der Finanz-Krise und Euro-Krise in Griechenland suchen Experten aller Parteien Hände-ringend nach geeigneten Lösungen. Der Chefvolkswirt der Fraktion Die Linke, Michael Schlecht, warnt vor einer Verschärfung der Kürzungspakete. Der Politiker erklärte wörtlich: “Die Kürzungs-Pakete brechen der griechischen Wirtsschaft das Genick.”
Der Ökonom empfehlt einen Marshall-Plan für das von der Finanz-Krise schwer erschütterte Griechenland. In der Folge der Finanzkrise in Griechenland leiden sozial benachteiligte Menschen besonders hart. Nach Überzeugung von Michael Schecht sollten die Profiteure der Finanzkrise zur Kasse gebeten werden. Ein geeignetes Hilfe-Konzept für Griechenland und die Menschen in Europa könne eine Europäische Bank für öffentliche Anleihen sein, die Kredite zu niedrigen Zins-Konditionen reguliert und koordiniert.
“Die Kürzungspakete, die Griechenland verordnet werden, sind ökonomischer Wahnsinn und können im schlimmsten Fall einen politischen Tsunami auslösen, dessen Folgen unabsehbar sind”, warnt Michael Schlecht vor der Abstimmung im griechischen Parlament über die von Bundesregierung, EU und IWF verlangte Verschärfung der Kürzungspakete. Der Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE weiter:
“Die Bundesregierung opfert die Zukunft der europäischen Integration den Finanzhaien. Die Kürzungspakete brechen der griechischen Wirtschaft das Genick, verschärfen die Schuldenkrise und gefährden somit auch die deutschen Kreditgarantien. Griechenland braucht keine weiteren Spardiktate, sondern einen Marshall-Plan für die Modernisierung der Wirtschaft. Die Profiteure der Krise müssen endlich zur Kasse gebeten werden.
Die Euro-Rettung folgt indes einem anderen Drehbuch. Danach soll die Bevölkerungsmehrheit in Deutschland und Griechenland für die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie für die fehlerhafte Euro-Architektur bezahlen, während die Finanzhaie im Schatten des Rettungsschirms ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Die zentrale Ursache der Euro-Krise – die hohen Außenhandelsüberschüsse Deutschlands bzw. das deutsche Lohndumping, das diese Überschüsse ermöglicht – werden nicht behoben.
DIE LINKE unterstützt den Generalstreik der griechischen Bevölkerung für Gerechtigkeit und Demokratie. Wir fordern einen Marshall-Plan für Krisenstaaten und eine Entwaffnung der Finanzmärkte. Dies erfordert eine europaweite Vermögensabgabe sowie eine Europäische Bank für öffentliche Anleihen, die niedrig verzinste Kredite ohne den Umweg über private Geschäftsbanken ausreicht. Dies würde auch eine geordnete Umschuldung ermöglichen.”