Lokale Agenda: Großes Interesse
Von Andreas Klamm
Dudenhofen. – Verbandsgemeinde-Beigeordneter Hermann Grundhöfer, CDU, ist zufrieden. War bei der ersten Veranstaltung zur Umsetzung der Lokalen Agenda die Resonanz noch ziemlich gering gewesen, waren zum zweiten Termin nicht nur viele Interessierte gekommen, sondern auch Bürger, die mitzuarbeiten wollen.
Für die Verbandsgemeinde wurden die Arbeitskreise Umwelt/Natur, Dorfentwicklung, wirtschaftliche Entwicklung mit Verkehrsentwicklung sowie Familie/Soziales/Kunst und Kultur mit Untergruppen wie Energiepolitik und andere ins Leben gerufen.
Mit 18 Teilnehmern ist die Gruppe Umwelt/Natur die größte. Im Bereich Familienpolitik können konkret Konzepte für Senioren- und Jugendgruppen erarbeitet werden. Die Probleme sollen von den Einwohnern herangetragen und nicht von der Politik aufgezwängt werden, erklärte Grundhöfer. In Dudenhofen habe man Probleme vor allem mit dem Durchgangsverkehr. In Harthausen seien die Ortsstraßen sehr eng. Es gebe zudem nicht viel Möglichkeiten für eine Umgehung. Ein Teilnehmer beklagte sich über Autofahrer, die nachts Feldwege zur Rennstrecke machen und mit 120 Stundenkilometern durch die Gemeinde rasen. Im Bereich Umwelt stelle sich hauptsächlich die Problematik, wie weit gebaut werden kann. Riesig Platz gebe es nicht mehr.
Grundhöfer kann sich vorstellen, dass bei der Jugendarbeit als großes Thema ein eigener Arbeitskreis entsteht. In den Ortsgemeinden gebe es viele Jugendliche, die sich nicht an Vereine gebunden fühlten und dort auch nicht mitarbeiten wollten.
Die ideale Besetzung eines Arbeitskreises liege bei fünf bis zwölf Bürgern. Ansprechpartner oder Paten für die Arbeitskreise werden in Dudenhofen für die Verwaltung Werner Wingerter, für die politische Seite Hermann Grundhöfer und die zweite Beigeordnete Irmgard Ball sein.
Nächste Woche wollen sich die Teilnehmer der Arbeitskreise zu ihren ersten Sitzungen treffen. Peter Lorenz will ein Heimatmuseum auch für Dudenhofen. Eine Bürgerin: Die Agenda 21 ist eine gute Idee. In kleinen Schritten kann man auf Lösungen hinarbeiten.
Irmgard Ball ist mit der Beteiligung ebenfalls zufrieden. Sie rechnet damit, dass der eine oder andere Bürger noch hinzukommt. Im Arbeitskreis Familie und Soziales könnten Themen wie sichere Schulwege, Kindergartenplätze und Jugendtreffs besprochen werden. Anders als in Schifferstadt sind die Gemeinderäte in Dudenhofen nicht von der Mitarbeit ausgeschlossen. Sie sollten sich aber zurückhalten, meinte Grundhöfer. Sie könnten beratend tätig werden. Dudenhofen habe rund 2000 Mark als Startkapitalzur Verfügung gestellt.
Vorschläge aus den Arbeitskreisen sollen, so Grundhöfer, auch in den Gemeinde-Ausschüssen diskutiert werden. Der Schifferstadter Beigeordnete Matthias Roth referierte zum Auftakt der Veranstaltung über die Erfahrungen im Umgang mit der Lokalen Agenda in Schifferstadt.
Erst-Veröffentlichung: Speyerer Tagespost, 18. Januar 2001
Zweit-Veröffentlichung: British Newsflash Magazine, August 2007