Brandkatastrophe Ludwigshafen: Ermittlungen in alle Richtungen

Brandkatastrophe Ludwigshafen:
Ermittlungen in alle Richtungen

von Andreas Klamm
Ludwigshafen. 14. Februar 2008. Die Ursache, die zur schwersten Brandkatastrophe in der Geschichte der Stadt Ludwigshafen nach dem 2. Weltkrieg führte, ist nach 11 Tagen weiterhin nicht bekannt. 77 Polizei-Ermittler des Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes, der Polizei in Ludwigshafen und türkische Polizisten sind mehr als 120 Hinweisen nachgegangen und untersuchen weiterhin die beschlagnahmten Brandreste auf Spuren von Brandbeschleunigern und anderen Hinweisen.
Spürhunde konnten bislang keine Hinweise auf Brandbeschleuniger finden. Auf einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag im Polizei-Präsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen am Rhein informierte der leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig darüber, dass weder eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung und ebenso wenig ein technischer Defekt ausgeschlossen werden könnten. “Wir ermitteln in alle Richtungen.”, so Liebig.
Die Zeugen-Vernehmungen der beiden Mädchen, im Alter von 8 und 9 Jahren, die im Haus lebten, seien noch nicht abgeschlossen. Man wisse noch nicht, ob es möglich sei mit den Angaben der Mädchen eine Phantom-Zeichnung zu erstellen, informierte der Oberstaatsanwalt. Zudem wollten die Behörden die Trauer der Angehörigen der Opfer nicht beeinträchtigen. Einen Zeitpunkt wann es möglicherweise sichere Informationen zur Ursache des Großfeuers geben werde, bei dem neun Menschen, darunter drei Frauen, fünf Kinder und eine schwangere Frau mit ihrem noch ungeborenen Kind ums Leben kamen, wollte und konnte der leitende Oberstaatsanwalt nicht nennen.
Sicher sei nur, dass der Großbrand im Keller des Hauses ausgebrochen sei.
Offenbar ein oder mehrere Trittbrettfahrer schickten an die ageszeitung “Mannheimer Morgen” (http://www.morgenweb.de ) in Mannheim ein Bekenner-Schreiben mit dem Namen “Deutscher Widerstand”, das als das Schreiben von Trittbrettfahrern aufgedeckt werden konnte. Bei dem Schreiben, das bei der Redaktion einging, handelt es sich nicht um ein echtes Bekenner-Schreiben, sondern offensichtlich um eine Fälschung.
Die türkische Tageszeitung Hürriyet (http://www.hurriyet.de ) berichtete unterdessen davon, dass es inzwischen fünf Kinder geben solle, die einen Mann im Haus gesehen haben wollen.
In Bezug auf die Hinweise zu möglichen Trittbrett-Fahrern gehe die Polizei mit getrennten Ermittlungs-Teams bei den Fachkommissariaten auch diesen Hinweisen nach. “Das Internet und die Medien werden beobachtet.”, erklärte Kriminaldirektor Eberhard Weber gegenüber der Nachrichtenagentur 3mnewswire.org. Ebenso würden auch die türkischen Medien beobachtet werden. Die Hinweise auf Trittbrett-Fahrer “…werden geprüft von begleitenden Kommissariaten auf Kriminalität mit politischen Hintergrund.”, sagte Weber.
Der Polizei-Beamte, Hakki Paker, der das 9 Monate junge Baby Onur nach dem freien Fall aus dem 4. Stock des Hauses rettete, sei stabil. Eberhard Weber: “Der Beamte wurde leicht verletzt und fachmännisch betreut. Alle Einsatzkräfte hatten die Möglichkeit von unseren Kriseninterventions-Teams entsprechend betreut zu werden.”
Die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft für die überlebenden Angehörigen der Opfer durch Menschen aus Ludwigshafen am Rhein und der Region ist groß. “Bislang sind mehr als 157.000 Euro an Spenden von mehr als 1600 Spendern eingegangen. Mehr als 150 Menschen aus der Stadt und der Region boten zudem praktische Hilfe und Wohnraum an.”, teilte die Oberbürgermeisterin der Stadt, Dr. Eva Lohse (CDU), mit.
Für die Angehörigen der Opfer der Brandkatatstrophe in Ludwigshafen am Rhein wurde von der Stadt Ludwigshafen ein Spendenkonto eingerichtet: Sparkasse Vorderpfalz, Konto No. 1911 38 544, Bankleitzahl 545 500 10, Kennwort “Stadt Ludwighafen Brandopfer”.
Am Freitag, 15. Februar, findet für die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten und privaten Personen, die als Ersthelfer viele Menschenleben retteten, in der Zeit von 19 bis 19.30 Uhr eine Lichterkette vor dem Rathaus in Ludwigshafen am Rhein (auf dem Rathaus-Platz) statt. Teilnehmer werden gebeten, eine Kerze zum Ausdruck der Danksagung mitzubringen.
3mnewswire.org

Schillinger:„Wir brauchen Verstärkung“

Schillinger:„Wir brauchen Verstärkung“

Von Andreas Klamm

Römerberg. – Der Förderkreis St. Florian bereitet sich in diesem Jahr auf einen logistischen Großeinsatz vor. Grund: St. Florian feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Zudem unterstützt der Förderkreis die 150-Jahr-Feier der Römerberger Freiwilligen Feuerwehr und den 30. Kreisfeuerwehrtag unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Ernst Bartholomé.
„Wir brauchen Verstärkung und brauchen jede helfende Hand“, so der Aufruf des Vorsitzenden Klaus Schillinger im vollbesetzten Feuerwehrgerätehaus. Schillinger gehört neben Wehrleiter Werner Huber und Förderkreis-Beisitzer Michael Nowack einem zwölfköpfigen Festausschuss an, der die Feierlichkeiten, die zu einem Drei-Tages-Special-Event mit spannenden Erlebnisprogramm zusammengelegt sind, plant und vorbereitet.

Vom 8. bis 10. Juni soll in ganz Römerberg und in der Rheinpfalz-Halle gefeiert werden. Vorgesehen sind unter anderem auch Leistungsabnahmen und Kreis-Wettkämpfe der Freiwilligen Feuerwehren und der Jugendfeuerwehr. Einen großen Festumzug soll es auch geben, berichtete der zweite Vorsitzende Huber.

Kassierer Manfred Volandt rechnet im laufenden Haushaltsplan mit Ausgaben in Höhe von 17 000 Mark, die aber voraussichtlich mit anstehenden Einnahmen ausgeglichen werden könnten. Die Kassenprüfer Norbert Huwe und Herbert Wiedemann attestierten ihm gute Kassenführung. Vorstand und Kassierer wurden entlastet.

Eine außerordentliche gute Kameradschaft bestehe mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr von Düsseldorf-Unterbach, reflektierte Schillinger. Die Römerberger besuchten ihre Kameraden letztes Jahr in der Großstadt-Metropole.

Eine weitere besondere Attraktion für St. Florians-Mitglieder ist von 29. September bis 2. Oktober geplant. Die Feuerwehr-Förderer wollen drei Tage in die „Perle des Ostens“ nach Budapest reisen. . Allerdings seien zur Realisierung des Vorhabens mindestens 45 Teilnehmer notwendig. Interessenten sollten sich frühzeitig anmelden und den Anmeldeschluss einhalten. Der Zeitpunkt der Anmeldung sei entscheidend für die Teilnahme. Wer sich zu spät anmelde, könne nur noch auf eine Nachrücker-Liste gesetzt werden.

Künftig könnten auch gemeinsame Flugreisen geplant werden, diskutierten die Mitglieder. Für einen geplanten Familienwandertag werden noch Vorschläge gesucht.

Weitere Highlights dieses Jahres, an denen der Förderkreis beteiligt sein wird: Faschingsumzug, das Altdorf-Fest und die traditionelle Maifeier.

Der Förderkreis hat derzeit 185 Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag bleibt stabil und wurde nicht erhöht. Nächstes Jahr wird die Jahreshauptversammlung wohl etwas länger dauern. Die Vorstandschaft muss sich Neuwahlen stellen.

Erst-Veröffentlichung: Speyerer Tagespost, 26. Januar 2001
Zweit-Veröffentlichung: British Newsflash Magazine, August 2007