Schillinger:„Wir brauchen Verstärkung“

Schillinger:„Wir brauchen Verstärkung“

Von Andreas Klamm

Römerberg. – Der Förderkreis St. Florian bereitet sich in diesem Jahr auf einen logistischen Großeinsatz vor. Grund: St. Florian feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Zudem unterstützt der Förderkreis die 150-Jahr-Feier der Römerberger Freiwilligen Feuerwehr und den 30. Kreisfeuerwehrtag unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Ernst Bartholomé.
„Wir brauchen Verstärkung und brauchen jede helfende Hand“, so der Aufruf des Vorsitzenden Klaus Schillinger im vollbesetzten Feuerwehrgerätehaus. Schillinger gehört neben Wehrleiter Werner Huber und Förderkreis-Beisitzer Michael Nowack einem zwölfköpfigen Festausschuss an, der die Feierlichkeiten, die zu einem Drei-Tages-Special-Event mit spannenden Erlebnisprogramm zusammengelegt sind, plant und vorbereitet.

Vom 8. bis 10. Juni soll in ganz Römerberg und in der Rheinpfalz-Halle gefeiert werden. Vorgesehen sind unter anderem auch Leistungsabnahmen und Kreis-Wettkämpfe der Freiwilligen Feuerwehren und der Jugendfeuerwehr. Einen großen Festumzug soll es auch geben, berichtete der zweite Vorsitzende Huber.

Kassierer Manfred Volandt rechnet im laufenden Haushaltsplan mit Ausgaben in Höhe von 17 000 Mark, die aber voraussichtlich mit anstehenden Einnahmen ausgeglichen werden könnten. Die Kassenprüfer Norbert Huwe und Herbert Wiedemann attestierten ihm gute Kassenführung. Vorstand und Kassierer wurden entlastet.

Eine außerordentliche gute Kameradschaft bestehe mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr von Düsseldorf-Unterbach, reflektierte Schillinger. Die Römerberger besuchten ihre Kameraden letztes Jahr in der Großstadt-Metropole.

Eine weitere besondere Attraktion für St. Florians-Mitglieder ist von 29. September bis 2. Oktober geplant. Die Feuerwehr-Förderer wollen drei Tage in die „Perle des Ostens“ nach Budapest reisen. . Allerdings seien zur Realisierung des Vorhabens mindestens 45 Teilnehmer notwendig. Interessenten sollten sich frühzeitig anmelden und den Anmeldeschluss einhalten. Der Zeitpunkt der Anmeldung sei entscheidend für die Teilnahme. Wer sich zu spät anmelde, könne nur noch auf eine Nachrücker-Liste gesetzt werden.

Künftig könnten auch gemeinsame Flugreisen geplant werden, diskutierten die Mitglieder. Für einen geplanten Familienwandertag werden noch Vorschläge gesucht.

Weitere Highlights dieses Jahres, an denen der Förderkreis beteiligt sein wird: Faschingsumzug, das Altdorf-Fest und die traditionelle Maifeier.

Der Förderkreis hat derzeit 185 Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag bleibt stabil und wurde nicht erhöht. Nächstes Jahr wird die Jahreshauptversammlung wohl etwas länger dauern. Die Vorstandschaft muss sich Neuwahlen stellen.

Erst-Veröffentlichung: Speyerer Tagespost, 26. Januar 2001
Zweit-Veröffentlichung: British Newsflash Magazine, August 2007

"Im Rollstuhl können wir nicht bedienen" – Karneval: Viel Freude und viel Arbeit

MKV Eröffnungsball in Mechtersheim

Hinter den Kulissen: 36 Stunden im Dauereinsatz, damit andere gut feiern können:

“Im Rollstuhl können wir nicht bedienen”

Karneval: Viel Freude und viel Arbeit

VON ANDREAS KLAMM

Mechtersheim. Mehrere hundert Besucher bewiesen beim Eröffnungsball des Mechtersheimer Karnevalvereins (MKV) ihren guten Stil und Geschmack für Musik und schwangen bis früh in die Morgenstunden zu einem breiten, musikalischen Repertoire der , Speyerer Band „Soul Dance´n More“ das Tanzbein. Die Musik bewegte ohne Zweifel nicht nur Herz und Seele des anspruchsvollen Publikums im niveauvoll geschmückten Saal des Drei-Sterne-Hotels „Pfälzer Hof“ in Mechtersheim bei Speyer. Im Ambiente des „wildens Westens“, schöner Indianer- Frauen und „harten Jungs“ mit Colts, stellte der Sitzungspräsident Markus Weis, er führte als Moderator durch den Abend, das Motto der Kampagne 2005/2006 vor: „Rauchende Colts und dreifach Hellau. Wilder Westen beim MKV…“. Weis ist bereits seit sechs Jahren Sitzungspräsident.

Während die einen Menschen richtig gut ausgelassen feiern, sind Dutzende andere Menschen mit viel Arbeit hinter den Kulissen damit beschäftigt, zum Gelingen der Karnevalssaison beizutragen. „Im MKV gibt es 90 aktive Karnevalisten, alle aus dem Ort und der Region“, informierte Markus Weis, „die in monatelangen Vorbereitungen viel Kraft und Fleiß reinstecken, damit die Saison gut wird.“

Zum guten Gelingen tragen nicht nur die aktiven Karnevalisten des rund 400 Mitglieder zählenden MKV bei, sondern auch nahezu ein Dutzend Kellner und Kellnerinnen. Das Publikum, ist während des mehrstündigen Eröffnungsballes nicht nur tanzfreudig, sondern auch sehr durstig und hungrig.

Auch das bereitet Freude bei Berufs-Kellnerin Jutta Reh. Sie arbeitet seit 1979 im Beruf: „Ich bediene gerne, weil Kellnern für mich nicht nur Beruf , sondern auch Berufung ist.“ Dabei haben sie und das Gastro-Team alle Hände voll zu tun: „Ist das Pils schon fertig? Cappuccino geht gleich raus, den gemischten Salatteller an Tisch 2“, koordiniert sie während eines Interviews die Einsätze ohne Hast und Eile. „Gerade bei schwierigen Gästen ist Diplomatie ganz wichtig. Man muss die Ruhe bewahren, höflich und freundlich bleiben.“, beschreibt sie ihre Erfahrungen.

36 Stunden im Dauereinsatz bei Großveranstaltungen in der Stadthalle

„Mir macht mein Beruf Freude und ich würde ihn immer wieder lernen.“ Zu Karneval mache es ihr immer Spaß zu arbeiten. „Es gibt schöne Musik und es ist immer was los.“. Es kann aber auch schon mal „stressig“ werden: „Ich war im Karneval schon mal 36 Stunden am Stück im Einsatz.“

In der Stadthalle erlebte sie Ballveranstaltungen, die morgens zwischen 5 und 6 Uhr zu Ende sind. Um 8 Uhr kamen die nächsten 1200 Gäste, da hatte ich gerade mal noch Zeit, um kurz zu duschen und für eine Tasse Kaffee.“ Heute ist sie „nur „ rund zwölf Stunden im Einsatz.

„Jede Veranstaltung und jeder Arbeitseinsatz hat seine Reize“, ergänzt sie. „Zur guten Musik gehe ich beschwingt mit dem Tablett durch die Reihen“, beschreibt sie ihre Arbeits- und Überlebens-Taktik. Allerdings zum Feiern im Karneval bleibe kaum Zeit: „Wir sind immer an der Basis und an der Front“, erklärte Jutta Reh. Vom Putzlappen bis zur Gabel müsse alles organisiert werden. Mit Frechheiten von Gästen weiß sie gut umzugehen: „Es ist wichtig alles super zu regeln ohne, dass dabei ein böses Wort fällt.“, empfiehlt sie. Nach 12 Stunden oder mehr knochenharter Arbeit gönnt sie sich auch mal ein Fußbad. „Das muss einfach sein, im Rollstuhl können wir nicht mehr bedienen“, meint sie.

Marco Doerner ist Kellner-Azubi im dritten Lehrjahr. „Viele, viele Getränke sind auf einer Großveranstaltung, wie dieser auszugeben.“. Bei Festen, wie heute, ist er, weil noch Azubi „nur“ zwischen acht und zehn Stunden im Dienst. „Karneval ist schon groß geschrieben in meiner Familie, aber es bleibt mir keine Zeit zu feiern.“, beschreibt er seine ersten Erfahrungen. „Zwischendurch muss man sich mal etwas strecken, luftdurchlässiges Schuhwerk mit Luftpolstern, und spezielle Strümpfe für den Gastro-Service tragen. Das hilft sehr, sonst „rauchen“ die Füße.“, empfiehlt der Azubi. „Ich will später mal ein eigenes Hotel eröffnen.“, hofft er.

Die Tanz- und Choreographie-Trainerinnen für Garde- und Schautanz, Ivonne Bresch und Tanja Bentz wissen ebenso was viel Einsatz bedeutet. Sie waren mit viel Arbeit damit beschäftigt, die Garde-Tänzerinnen und das Elferrat-Ballett im Indianer-Kostüm auf die Tanzdarbietung vorzubereiten: „Wir trainierten seit April für diesen Tanz. Fünf neue Garde-Tänzerinnen galt es vorzubereiten, weil fünf erfahrene Tänzerinnen wegen ihres Studiums nicht mitmachen konnten.“

Unter den zahlreichen prominenten Feiernden im Pfälzer Hof befand sich auch Bürgermeister Manfred Scharfenberger: „Es war ein schöner Abend. Es war eine runde Sache, wie der Elferrat, die Garde und der Narrenchor das Motto der Kampagne präsentierten.“ Für ihn ist Karneval ist eine schöne Nebensache: „Das Dorfgeschehen wird auf die Schippe genommen und von einer anderen Seite gesehen. Es macht einfach Spass !“

Spannend wird es garantiert in den Prunksitzungen, mit meist weit mehr als 350 Gästen: „Es kommt schon was Heftiges mit spitzen Formulierungen. Zuhören lohnt sich auf jeden Fall.“, blickte Erich Miller, zweiter Vorstand des MKV, voraus. Er wird das politische Zeitgeschehen beleuchten. Der hauseigene MKV-TV-Kamera-Mann, Adam Norfing, wurde neben vielen weiteren Ehrengästen mit einem Orden für seine Verdienste ausgezeichnet: „Es war sehr gut, ich war zufrieden.“

Alle Photos: von Andreas Klamm, weitere Photos bei Anfrage erhältlich.

Erst-Veröffentlichung: Speyerer Morgenpost, 16. November 2005
Zweit-Veröffentlichung: IFN d734 News Magazine, Karneval-Regional, November 2005
Dritt-Veröffentlichung: British Newsflash Magazine, August 2005