Bezirksbeirat tagte:
Die Probleme sind allen längst bekannt
Von Andreas Klamm
Mannheim. – Unter Vorsitz von Stadträtin Elke Stegmeier trat der neuen Bezirksbeirat Seckenheims zu seiner ersten Sitzung zusammen. Zu Beginn der Tagung verpflichtete sie die Bezirksbeiräte auf ihr vierjähriges ehrenamtliches Engagement. Dann ging es gleich zu den Hauptthemen der Bezirksbeiratssitzung über; Die Wohnerweiterung Hochstatt, die Entwicklung des Neubaugebietes Seckenheim Südwest, die Verkehrsentlastung auf dem Maimarktgelande und der Lärmschutz an den Autobahnen wurden debattiert.
Teilmaßnahmen im Rahmen des Programms zur einfachen Stadterneuerung Hochstätt wurden bereits beendet. Der Gemeinderat hat für den Freizeitbereich den Bebauungsplan beschlossen, die Planungen für das Zentrum sind in Ausführung.
Der zweite Abschnitt der Mietergärten wird jedoch zurückgestellt, da man zuerst die Entwicklungen zur ergänzenden Wohnbebauung abwarten möchte. Der Vertreter des Stadtplanungsamtes, Robert Bechtel, stellte zwei Möglichkeiten vor, die auch dem Gemeinderat zugehen.
So könnten etwa 200 Wohnungen geschaffen werden, eine optimalere Lösung würde jedoch 1000 Wohneinheiten bringen, ökologische und planerische Einwände seien zu bedenken. Dagegen stehen allerdings 4000 Dringlichkeitsfragen in Mannheim, plädierte Friedrich Kranz, SPD-Beiratsprecher, für eine groößere Lösung.
Der CDU-Abgeordnete, Werner Bordne, ließ notieren, daß der stattgegebene Abenteuerspielplatz nicht als Hinderungsgrund für die Hochstätt-Äusbauung herhalten dürfe. Obgleich die Mittel fehlen, setzte er sich erneut für ein Bürgerhaus ein.
Hochstätter Vertreter der Bürgerinitiative forderten mit der Zunahme der Einwohnerzahl um die Hälfte der bisherigen Bürger, Hilfen für die angeschlagene Infrastruktur. ML-Vertreter, Hansjörg Probst, unterstützte die Ausführungen für eine große Lösung. Eine politische Entscheidung müsse her, stellte Bechtel fest.
Unter den Hochstättern geht die Angst umher, daß die Renovierungsarbeiten der GBG, die aus Stuttgarter Fördermitteln finanziert werden, Mieterhöhungen mit sich bringen werden. Die GBG hat einen Mieterversammlung angekündigt.
Der Seckenheimer Südwest-Bebauungsplan liege dem Regierungspräsidenten als beschlossene Satzung vor. Die Umlegung, die nach Erfahrungswerten des Vertreters des Vermessungsamtes Werner Meyer etwa drei Jahre dauern werde, könne bald begonnen werden.
Für die weitere Bebauung über den Wassertum hinaus, forderte der Beirat den Beginn der Planungsarbeiten nicht nur für den kleinen Teil hinter der Wolfacher- und Hausacher Straße, sondern für das gesamte Gebiet. Die mit den Wohngebieten im Zusammenhang stehende Randerschließungsstraße wurde ebenso erörtert, wie die neungeplanten Anschlüsse an den Straßen in bestehenden oder neuen Baugebieten.
Die Verkehrsentlastung Seckenheims nach Großveranstaltungen auf dem Maimarkt-Gelände war ein weiteres Thema der Sitzung. Direkt-Autobahnanschlüsse und zur Rhein-Neckar-Schnellstraße sollen Abhilfe schaffen.
Lärmschutzeinrichtungen zwischen dem Viernheimer und Mannheimer Kreuz der A 6 sollen eine Entlastung in Hinsicht auf Lärmbelästigungen bringen. Im Fall Suebenheim prüft das Landesamt die Möglichkeiten. Tempo 100 bringe jedoch nicht den gewünschten Erfolg, hieß es.
Erst-Veröffentlichung: Wochenblatt Mannheim, 1990
Zweit-Veröffentlichung: British Newsflash Magazine, August 2007